Privat
Das Projekt Villa Fernblick wurde für die renommierten SBID Awards in der Kategorie «Ultra-Luxury Residential Property – Europe» im Bereich «Interior Design» nominiert.
EINE MODERNE INTERPRETATION DES APPENZELLER GARTENS
Die Appenzeller Landschaft ist geprägt durch den Alpstein und die Hügellandschaft mit ihren Abfolgen von Wald, Weiden, Wiesen und Höfen. Als Schnittstelle zwischen Landschaft und Haus haben sich in der Umgebung des Hofes über die Jahrhunderte typische Gartenelemente entwickelt, die als Appenzeller Gärten bezeichnet werden können. Das Grundstück oberhalb des Appenzeller Dorfes liegt am Hang und wird vom Wald geschützt. Es grenzt direkt an die Landwirtschaftszone mit satten grünen Wiesen und Obstbäumen. Die Idylle der Appenzeller Landschaft prägt den Ort.
Uns stellte sich die Aufgabe, die drei neuen Gebäude harmonisch zu verbinden und in die bestehende Umgebung zu integrieren. Das abschüssige Gelände stellte eine weitere Herausforderung in der Planung der Aussenräume dar.
Als Quelle der Inspiration diente der klassische Appenzeller Garten. Das ist einerseits der Hofgarten, der das Haupthaus umschliesst. Er ist geprägt vom sogenannten Trüeter, dem Obstspalier, wie auch vom Brunnen. Der Magnolienbaum verbindet den Hofgarten mit dem Gästehaus. Der Baum bildet über die Zeit ein natürliches Dach und lässt ein angenehmes Mikroklima im Garten entstehen.
Der Wetterbaum ist ebenfalls ein charakteristischer Teil des Hofgartens. Er steht direkt neben dem Haus und diente in der Vergangenheit als Blitzableiter. Der wunderschöne Ahorn aus dem Bestand sowie weitere einheimische Bäume konnten integriert werden. Durch die Bepflanzung mit Föhren wurde eine Verbindung zum Wald geschaffen.
Ein weiteres Element des Appenzeller Gartens ist der sogenannte Geviert, der hier als Vorgarten inszeniert wurde. Dieser eingezäunte Nutz- und Blumengarten wurde mit Obstbäumen ergänzt und bildet den perfekten Übergang zur angrenzenden Landwirtschaftszone. Im Garten selbst wurden Hochbeete angelegt, die ebenfalls aus der Feder von Enzo Enea stammen und durch sein Team gebaut wurden. Sie bilden den Gemüsegarten zusammen mit dem von Enea konzipierten Tomatenhaus, das ein weiteres Highlight des Nutzgartens ist. Zusätzlich wurden Beeren gepflanzt und ein Staudenbeet angelegt, um die Biodiversität zu fördern.
Der Badegarten schliesst an den Hofgarten an und lädt zum Verweilen ein. Der Naturteich aus Valser Quarzit wurde als Wasserelement-Skulptur im Garten eingebettet. Die Terrassierung des Grundstückes erzeugt verschiedene Ebenen, welche durch die Bepflanzung der Böschung mit Eiben harmonisch verbunden werden. Einerseits schützt die Eibe als Waldrandpflanze die Architektur auf der Nordseite, andererseits unterstreicht und rahmt sie die weiche Appenzeller Landschaft auf der Südseite.
Ein Rundweg führt um die drei Gebäude herum. Dieser wurde mit einer Wildhecke eingefasst und bildet nach Aussen den Abschluss. Gleichzeitig bietet die Wildhecke den Singvögeln ein wertvolles Habitat. Durch eine konsequente Bepflanzung der Gärten mit heimischen Pflanzen tragen sie zur biologischen Vielfalt bei. Sie locken Bienen und Schmetterlinge an, welche ideale Bedingungen vorfinden.
Architekturbüro: Sito Architekten GmbH
Lichtdesign: Lichtkompetenz GmbH
Architektonisches Konzept, Innenarchitektur, Möblierung innen & aussen: Ina Rinderknecht Innenarchitektur