Steht ein alter Baum im Weg, wird er gefällt. Oder Landschaftsarchitekt Enzo Enea kommt und gräbt ihn aus
Über 150 Jahre lang durfte der japanische Acerpalmatum seine fein gefächerten, spitz zulaufenden Blätter vor dem Zürcher Kongresshaus in den Wind halten und sich zwölf Meter in den Himmel strecken, dann sollte der Fächerahornweg, Umbauarbeiten. Auch die Rosskastanie wollte nach über hundert Jahren niemand mehr haben, obwohl sie so lange den Mittelpunkt des Dorfes Schänis im Kanton St.Gallen markiert hatte. Die Spuren der Klammern, mit denen die Menschen dort einst ihre Plakate anbrachten, sind heute noch auf der dunklen Rinde zu sehen. 2009 war eine breitere Straße geplant, der Baum sollte abgeholzt werden. Heute stehen die beiden Hochbetagten am Ufer des Zürichsees, genau wie die Blumen – Esche aus dem Jahr 1935, ein Eisenholzbaum von 1895 oder die Wald-Kiefer, die Mitte der 1940er-Jahre zuwachsen begann. Read more